Aktion der Frauenhilfe: Gedenken zum Tag der Menschenrechte
„Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“
Paderborn. Mit 2.400 Booten aus Papier haben Frauen des Bezirksverbandes Paderborn der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen auf die Notwendigkeit ziviler Seenotrettung aufmerksam gemacht. So viele Menschen verloren nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe im Jahr 2022 ihr Leben bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, um hier Schutz vor Verfolgung, Armut und Unrecht zu erhalten. Und so viele Boote hatten die evangelischen Frauen in den Gruppen des Bezirksverbandes Paderborn in den Monaten vor der Aktion am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, gefaltet.
„Wir haben mehr als eine Stunde gebraucht, um alle Boote aufzustellen. Der Regen hatte kurz zuvor aufgehört, aber Windböen haben immer wieder Boote durcheinandergewirbelt. Da überlegt man schon, wie es den Menschen in ihren kleinen Booten bei der Flucht über das Mittelmeer ergeht“, sagt die Bezirksverbandsvorsitzende Irene Glaschick-Schimpf. Die vielen Papierboote stehen jeweils für ein Menschenleben, das durch ein Rettungsboot hätte gerettet werden können. „Solange tagtäglich Menschen im Mittelmeer sterben, müssen Zivilgesellschaft und Kirchen das Versagen der europäischen Staaten anklagen und so viele Geflüchtete wie möglich aus dem Mittelmeer retten“, ergänzt Birgitt Schuh-Johannsen, Landesvorstandsmitglied aus Bad Lippspringe.
Die Aktion ist ein eindrücklicher Ausdruck der Trauer über die Ertrunkenen und ein Zeichen der Solidarität mit den Seenotrettenden. Der Landesverband der Frauenhilfe rief auch in diesem Jahr zu der Aktion auf, dem viele Frauenhilfegruppen in der Evangelischen Kirche von Westfalen folgten. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen gehört dem Verein United4Rescue an, der sich mit Seenotrettungsschiffen aktiv dafür einsetzt, keinen Menschen ertrinken zu lassen. „Denn ein Menschenleben ist unbezahlbar – Seenotrettung ist es nicht.“