Aktion der Frauenhilfe: Gedenken zum Tag der Menschenrechte

„Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“

Papierboote im Paderquellgebiet bei einer Aktion der Ev. Frauenhilfe.

Frauen des Bezirksverbandes Paderborn der Evangelischen Frauenhilfe, Omas gegen Rechts und die Seebrücke Paderborn setzten sich mit einer Aktion im Paderquellgebiet für die Menschenrechte ein. Mit 2.500 Booten aus Papier haben sie auf die Notwendigkeit ziviler Seenotrettung aufmerksam gemacht. Die Papierboote stehen jeweils für ein Menschenleben, das durch ein Rettungsboot hätte gerettet werden können.
Foto: Ev. Frauenhilfe Bezirksverband Paderborn

Paderborn. Mit mehr als 2.500 Booten aus Papier haben Frauen des Bezirksverbandes Paderborn der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen gemeinsam mit den Omas gegen Rechts und der Seebrücke Paderborn auf die Notwendigkeit ziviler Seenotrettung aufmerksam gemacht. Denn 2526 Menschen verloren nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe im Jahr 2023 ihr Leben bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, um hier Schutz vor Verfolgung, Armut und Unrecht zu erhalten. Und so viele Boote hatten die evangelischen Frauen in den Gruppen des Bezirksverbandes Paderborn in den Monaten vor der Aktion am 10. Dezember gefaltet.

„Eine Stunde haben wir gebraucht, um alle Boote aufzustellen. Danach hatten wir eiskalte Füße und klamme Finger, denn die Wiese war nass und es war kalt. Wie muss es erst den Menschen in ihren kleinen Booten bei der Flucht über das Mittelmeer ergehen, wenn sie tagelang unterwegs sind?“, fragte sich Bezirksverbandsvorsitzende Irene Glaschick-Schimpf. Die vielen Papierboote stehen jeweils für ein Menschenleben, das durch ein Rettungsboot hätte gerettet werden können. „Jedes Menschenleben ist wichtig. Solange tagtäglich Menschen im Mittelmeer sterben, müssen Zivilgesellschaft und Kirchen das Versagen der europäischen Staaten anklagen und so viele Geflüchtete wie möglich aus dem Mittelmeer retten“, ergänzt Birgitt Schuh-Johannsen, Landesvorstandsmitglied aus Bad Lippspringe.

Die Aktion ist ein eindrücklicher Ausdruck der Trauer über die Ertrunkenen und ein Zeichen der Solidarität mit den Seenotrettenden. Der Landesverband der Frauenhilfe rief auch in diesem Jahr zu der Aktion auf, dem viele Frauenhilfegruppen in der Evangelischen Kirche von Westfalen folgten. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen gehört dem Verein United4Rescue an, der sich mit Seenotrettungsschiffen aktiv dafür einsetzt, keinen Menschen ertrinken zu lassen. „Denn ein Menschenleben ist unbezahlbar – Seenotrettung ist es nicht.“