Bischof Damian: Nur gemeinsam können Kirchen die Pandemie überwinden

Anba Damian, Bischof der Koptisch-Orthodoxen Kirche, unterstrich in seiner Predigt die Bedeutung der Ökumene in Zeiten von Corona. Er wurde aus dem koptischen Kloster in Höxter-Brenkhausen zugeschaltet.
Foto: EKP

Paderborn/NRW (ekp). Als Einstimmung auf den 3. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in diesem Jahr wurde am Kirchentagssonntag (7. Februar) aus der Abdinghofkirche in Paderborn ein ökumenischer Gottesdienst live im Internet übertragen. Es war der zentrale landesweite Auftakt für weitere Veranstaltungen des Kirchentages in NRW. Wegen der Corona-Pandemie wird der Kirchentag nicht vollständig in Frankfurt stattfinden, sondern digital und regional. Das Video des Gottesdienstes kann angesehen werden auf: https://youtu.be/iGwv4HNvGys

Die Ökumene sei zurzeit wichtiger denn je, denn nur gemeinsam könnten die Kirchen die Pandemie mit weniger Schaden überwinden, sagte Anba Damian, Bischof der Koptisch-Orthodoxen Kirche, in seiner Predigt über die biblische Erzählung von der Speisung der 5000 aus dem Markus-Evangelium (Kapitel 6). Die Menschen benötigten heute Kommunikation, Wärme und emotionalen Halt. „Wir dürfen nicht wegschauen, die Menschen nicht wegschicken und müssen verantwortungsbewusst handeln“, betonte der Bischof. In der aktuellen Reduktion der Kontakte sieht Damian auch eine Chance, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: „In der Zeit des Abstands entdecken wir die Heilige Schrift als Kraftquelle“. Abstand zu den Menschen und Nähe zu Gott, diese Weisheit der Wüstenväter, wie dem Hl. Antonius, sei aktueller denn je. „Wenn wir Probleme in die Hände von Jesus Christus legen, erfahren wir Lösungen“, betonte Bischof Damian.

Das Motto des Gottesdienstes lautete „Was mich nährt“. Die Frage, was ihnen in ihrem Leben und in ihrer Arbeit Kraft gibt, beantworteten in Videobotschaften Daniel Markwart, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnhofsmission Paderborn; Sebastian Schröder, Leiter der Intensivstation des Ev. Krankenhauses St. Johannisstift Paderborn und das konfessionsverschiedene Ehepaar Sabine Heß, evangelische Presbyterin und Wilfried Heß, katholischer Diakon, aus Kamen.

Weitere Mitwirkende, die zum Teil wegen starken Schneefalls live oder per Video zugeschaltet wurden, waren Friederike Faß, Leiterin des Ev. Studienwerks Villigst und Mitglied im Präsidium des ÖKT, Nadine Mersch, Vorsitzende des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn und Mitglied im Präsidium des ÖKT, Pfarrerin Annette Muhr-Nelson, Vorsitzende der nordrhein-westfälischen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), Pfarrer Niels Gärtner, Herrnhuter Brüdergemeine, Pfarrer Georg Kersting, katholisches Dekanat Paderborn und Superintendent Volker Neuhoff, Evangelischer Kirchenkreis Paderborn. Die musikalische Leitung des Gottesdienstes lag bei Kreiskantor Tim Gärtner, gemeinsam mit Volker Laske (Drums) und Denise Sanger (Gesang).

Der 3. Ökumenische Kirchentag vom 12. bis 16. Mai, zunächst für Frankfurt am Main geplant, wird wegen der Corona-Pandemie ein völlig anderes Format bekommen. So wurde es Mitte Dezember vom Präsidium beschlossen. Das Programm wechselt von Frankfurt in die Welt, es wird dezentral und digital. Der Kirchentag lädt nun ein, dort mitzufeiern, wo man lebt. Das genaue Programm wird in den nächsten Wochen veröffentlicht. Die Veränderungen sind im Internet abrufbar unter: www.oekt.de

Die Katholischen Dekanate in den Kreisen Paderborn und Höxter und der Evangelische Kirchenkreis Paderborn haben sich bereits auf die Veränderungen eingestellt. Ihre Planungen für eine gemeinsame Beteiligung in Frankfurt wurden aufgegeben und in regionale Veranstaltungen umgeändert. So laden sie im Frühjahr zu ökumenischen Spaziergängen ein. Weitere Anregungen wurden jetzt in einer digitalen Ideenbörse zusammengetragen.

Das Video des Gottesdienstes kann angesehen werden auf: https://youtu.be/iGwv4HNvGys