Gemeinde Borchen gegen Stellenkürzung im HoT Borchen
„Fester und wichtiger Bestandteil für soziale Infrastruktur“ soll im jetzigen Umfang erhalten bleiben
Borchen. Dem Hot Borchen in Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Borchen droht weiterhin eine Mittelkürzung und damit eine Kürzung von drei auf zwei Vollzeitstellen zum Jahresbeginn 2022 (wir berichteten darüber bereits an dieser Stelle). Die pädagogische Arbeit des HoT, das 1976 seine Arbeit aufnahm, würde dadurch massiv erschwert. „Eigentlich haben wir hier eine sehr gute Ausgangssituation und eine gut funktionierende Einrichtung. Aber der Verlust einer Stelle wäre für uns eine Katastrophe“, stellte Gemeindepfarrerin Sabine Sarpe bereits 2020 fest.
Hintergrund: Ein Beschluss des Jugendhilfeausschusses des Kreises Paderborn aus 2017 sieht eine Umverteilung der Landes- und Kreismittel für die Offene Kinder- und Jugendarbeit im Kreisgebiet vor. Diese Umverteilung würde für Borchen einen Wegfall von ca. 35.000 Euro und somit den Verlust eines Mitarbeitenden bedeuten. „Leider würden wir dann zu den Verlieren des neuen Verteilschlüssels gehören“, so Pfarrerin Sabine Sarpe. Gerade in einem kleinen Ort trage die gute Arbeit des HoT zum Leben in der Kommune bei. Viele Familien und Kinder profitierten von den Angeboten. Wie wertvoll die Arbeit ist, wird in der durch Corona bestimmten Zeit und ihren massiven Einschränkungen für Kinder und Jugendliche noch einmal besonders deutlich. Die geplante Mittelkürzung würde zu erheblichen Einschnitten bei den Angeboten für Kinder und Jugendliche führen. Dazu gehören u.a.: kreative und musikalische Angebote, Ferienbetreuung, Kinder- und Jugendfreizeiten, offene Treffpunktarbeit, sportliche Förderung und Ehrenamtlichen-Ausbildung (Teamer).
Am 20. April hat der Schul-, Kultur-, Jugend- und Sportausschuss der Gemeinde Borchen dem Beschlussvorschlag zum HoT Borchen einstimmig zugestimmt. Darüber informiert das HoT Borchen auf seiner Internetseite (https://stephanus-borchen.de/hot): „Die Gemeinde Borchen spricht sich gegenüber dem Kreis Paderborn für eine Umstellung des Fachkräftebudgets auf ein Finanzbudget ab dem Jahr 2022 aus. Der Bürgermeister Uwe Gockel wird dieses Votum in die Bürgermeisterkonferenz einbringen. Insbesondere die herausragende Leistung des Hots wurde vom Ausschuss hervorgehoben. Deutlich wurde die hohe Wertschätzung und Bedeutung des Hot für Borchen. Das unbedingte Ziel lautet, eine gemeinsame Lösung mit dem Kreis zu finden.“
Gegen die Stellenkürzung hatte sich auch die Fraktion Die Freien (FWB/FDP) in einer Stellungnahme vom 13. April ausgesprochen. Auf der Homepage der Freien Wähler Borchen (https://www.fwb-borchen.de) ist sie veröffentlicht: „Das HoT leistet seit vielen Jahren wichtige und qualitativ ausgezeichnete pädagogische Arbeit. Die offene Kinder- und Jugendarbeit der ev. Kirchengemeinde hat sich seit Jahren als fester und wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Borchen etabliert. Das HoT ist ein Ort der Gemeinschaft und stellt einen wertvollen, außerschulischen Ort der Begegnung dar. Das Team bietet nicht nur kreative, sportliche oder musische Freizeitangebote für die Heranwachsenden. Auch die verlässliche und preiswerte Ferienbetreuung ist in den letzten Jahren für viele Familien zu einem wichtigen, spaßmachenden Angebot geworden, für dass sich Eltern freiwillig mehr als zwei Stunden für die Anmeldung anstellen. Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist aber noch viel mehr als das. Die MitarbeiterInnen sind auch Gesprächspartner, Vertrauenspersonen und/ oder Seelentröster. Mit ihrer Arbeit fördern sie die Entwicklung und Kompetenzen der jungen Menschen, sie zeigen ihnen Chancen und Möglichkeiten auf, unterstützen sie bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, stärken deren Selbstbestimmung und fördern das soziale Miteinander. Mit seiner Arbeit leistet das Team des HoT so auch einen wichtigen Beitrag zur universellen Prävention und reduziert damit gesamtgesellschaftliche Folgekosten. Wegfall der Stelle muss verhindert werden! Dass ab Anfang 2022 nun eine volle Stelle wegfallen soll, ist nicht nachvollziehbar und muss verhindert werden. Die Kinder und Jugendlichen in Borchen brauchen diese Anlaufstelle, und zwar weiterhin in dem bestehenden Umfang von drei vollen Sozialarbeiterstellen. Es ist unsere kommunale Aufgabe dieses Angebot in dieser Form aufrechtzuerhalten. Dafür müssen wir uns gemeinsam im Rat mit allen Kräften einsetzen.“