Café hinterm Turm hat sich etabliert
Ehrenamtskreis in Elsen zieht positive Bilanz
Paderborn-Elsen. Der Ehrenamtskreis der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Elsen hat die bisherigen Aktivitäten beim Café hinterm Turm ausgewertet und zieht eine positive Bilanz. Jeweils eine Gruppe von ca. zehn Mitgliedern des Ehrenamtsteams der Gemeinde bereiten einen Sonntagstreff vor und führen ihn durch.
Von Anfang an dabei ist Sigrid Beer, auch Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Landeskirche. „Es zeigt sich, dass die Entscheidung, die zusätzlichen Kirchensteuermittel, die der Landeskirche durch die Energiepauschalen zugeflossen sind, nicht einfach im landeskirchlichen Haushalt zu vereinnahmen, sondern Gemeinden dezidiert für soziale Projekt zur Verfügung zu stellen, genau richtig war.“
Unkompliziert konnten deshalb Projektgelder aus dem Fonds über die Diakonie auf der Landesebene beantragt werden. Sie haben der Gemeinde in Elsen geholfen, die notwendige Infrastruktur für ihre Initiative zu ergänzen. So begrüßte Diakoniepresbyterin Kea de Witt ausdrücklich mit einem Augenzwinkern die neue hilfreiche Ausstattung für die Ehrenamtsarbeit: „Wir wollen uns schließlich um die Menschen kümmern, nicht stundenlang Teller spülen.“ Ob Industriespülmaschine, mobiles Handwaschbecken und Vorrichtungen für eine hygienisch einwandfreien Essenausgabe, all das konnte als notwendige Basisausstattung für die offenen Angebote angeschafft werden.
Nach einer Pilotphase im Jahr 2023 wurden Zeit und Format für die Aktivitäten geändert. Statt eines Abendtermins mit dem Titel #wärmeort wurde das Angebot auf einen Sonntagnachmittag gelegt und auf ein Mehrgenerationenangebot neu ausgerichtet. Tragendes Prinzip weiterhin: Das Angebot ist offen für alle und unabhängig von der Gemeindezugehörigkeit – und es ist kostenlos. Es ist Platz für ein Spiel- und Beschäftigungsangebot für Kinder wie auch für Begegnung bei Kaffee, Tee oder kühlen Getränken, süßen und herzhaften Köstlichkeiten. Und über die Räume des Gemeindehauses hinaus, soll – so das Wetter es zulässt – auch der Garten hinter dem Gemeindehaus einbezogen werden. Es zeigt sich, dass dieses Konzept trägt. Die Besucherzahl hat sich konstant entwickelt und so konnten jeweils zwischen 60 und 80 Gäste zu den Terminen begrüßt werden.
Für Angelika Kreklow, die die Gemeinde auch bei der Kreissynode vertritt, ist es besonders wichtig, dass sich die sozialen Initiativen in der Gemeinde auch mit dem Gedanken der Bewahrung der Schöpfung und Weltverantwortung verbinden. Dazu gehören zum Beispiel regionaler Einkauf, fair gehandelte und qualitativ hochwertige Lebensmittel. So war auch der Weltladen La Bohnita schon zu Gast im Café hinterm Turm, es wurden Schoko-Weihnachtsartikel zu leckerem Schoko-Bananenkuchen „upgecycelt“ oder Köstlichkeiten aus den Bioorangen der Kampagne SOS Rosarno gezaubert. Unter anderem erhalten die Bauern erhalten daraus faire Preise, die Wanderarbeiter in Kalabrien den Mindestlohn und eine Sozialversicherung.
Soziales Engagement, Freude an Kreativität und Vielfalt prägen die Nachmittage und jeweiligen Angebote in Elsen. Im Mai setzte der Männerchor Elsen einen besonderen Akzent. Mit der neuen Chorleiterin Oksana Kilian konnten sie mit ihrer Sangesfreude die Gäste beeindrucken. Sie präsentierten stimmungsvoll ihre Lieblingsstücke. Sigrid Beer dankte dem 1. Vorsitzenden des Vereins, Rudolf Heinemann, und Oksana Kilian für ihr Engagement und den Beitrag des Chors zum Gelingen des Nachmittags.
Lieblingsstücke, das war auch das Motto des Cafés hinterm Turm zum Muttertag und so war nicht nur das Kaffeetrinken eingerahmt durch die Lieder des Männerchors. Der schwungvolle zweite Teil des Konzerts leitete dann auch über zum Treffen im Garten der Kirchengemeinde, wo Bratwürstchen schon auf dem Grill schmurgelten.
Die Erfahrungen aus dem Projekt machen dem Ehrenamtsteam Mut, auf dem eingeschlagenen Pfad weiterzumachen. Im Juni engagierte sich die evangelische Kirchengemeinde wieder auf dem traditionellen Dorffest Elsen im ökumenischen Café Brückenschlag im Dionysius-Haus.
Nach den Sommerferien öffnet dann das Café hinterm Turm erneut seine Pforten für alle – alle, die Begegnung suchen, die sich vielleicht einen Café-Besuch nicht leisten können oder einfach einen frohen Nachmittag verbringen und nicht allein sein wollen.
Kirchmeisterin Petra Mall betont: „Wir wollen, dass sich die Investitionen für die Menschen lohnen, dass Gemeinsamkeit und Zusammenhalt gestärkt werden Das Café hinterm Turm soll eben ein Ort sein, der Leib und Seele zusammenhält.“