„Das Haus wartet darauf, belebt zu werden“
Erntedank mit feierlicher Wiedereröffnung des Gemeindehauses in Büren
Büren (wels). Nach anderthalb Jahren Umbauzeit, energetischer und Innen-Sanierung wird das seit 1912 bestehende evangelische Gemeindehaus in Büren am Erntedanksonntag wieder eröffnet: Am 3. Oktober lädt die Evangelische Kirchengemeinde Büren-Fürstenberg um 10 Uhr zum Gottesdienst in die durch den Gemeindesaal baulich angegliederte Erlöserkirche (Einweihung 1913) ein. Auf den Gottesdienst folgen ein kleiner Festakt und das Gemeindefest. Gelegenheit zur Besichtigung des modernisierten Gemeindehauses wird es geben. Die Veranstaltung unterliegt der 3G-Regel. Gäste werden gebeten, einen Impfnachweis mitzubringen, eine Bestätigung, dass sie genesen sind, oder einen negativen PCR-Test, der nicht älter ist als 48 Stunden. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Gemeinde bittet aber um frühzeitiges Erscheinen, da die Statusüberprüfung Zeit braucht.
„Das Haus wartet darauf belebt zu werden. Wir hoffen, dass die attraktive Gestaltung einladend ist und viele Gemeindeglieder kommen“, so Gemeindepfarrerin Almuth Reihs-Vetter. Erste Gruppen hätten bereits wieder begonnen, sich im mit neuer Heizungsanlage ausgestatteten Gemeindehaus zu treffen – gemäß den Corona-Auflagen. Dazu gehören in Büren beispielsweise Kirchenchor, Krabbelgruppe, Frauenkreis und die Konfirmandinnen und Konfirmanden, die dort unterrichtet werden.
In der ehemaligen Küsterwohnung im Obergeschoss, die zuletzt von Flüchtlingen bewohnt wurde, sind zwei zusätzliche Gruppenräume entstanden. So können sich jetzt auch parallel mehrere Kleingruppen treffen. Weiterhin gibt es das Büro der Diakonie, Archiv und sanitäre Anlagen. Das Dach wurde gedämmt.
Das Gemeindebüro ist jetzt zentralisiert im Gemeindehaus Büren im Erdgeschoss untergebracht und wird von den drei Mitarbeiterinnen im Wechsel genutzt. „Das ermöglicht eine strukturierte Büroarbeit mit täglichen Öffnungszeiten (in der Regel vormittags von 9.30 bis 12 Uhr)“, freut sich Almuth Reihs-Vetter. Pfarrbüro, ein Raum für technische Geräte wie Drucker und jetzt auch barrierefreie sanitäre Anlagen sind ebenfalls im Erdgeschoss untergebracht.
Die beim Evangelischen Kirchenkreis Paderborn für die Gesamtmaßnahme beantragten und bewilligten Fördermittel betragen 498.000 Euro, informiert die Kirchbaumeisterin und ausführende Architektin Monika Falk-Huber (Architektenbüro A-Team3, Büren). Alle Abschlussrechnungen liegen noch nicht vor. Gerechnet wird jedoch mit einer Kostensteigerung durch Maßnahmen, die vorher nicht absehbar waren: Die unterirdische Abwasser-Installation war gebrochen und musste erneuert werden. Für den Fußboden im Kirchsaal war als Folge ein komplett neuer Aufbau nötig. Zusatzforderungen gibt es vom Brandschutz für den Dachboden. Ein Nachtragshaushalt wurde gestellt, so Falk-Huber. „Die neuen Möbel im Saal hat die Gemeinde selbst über Spenden finanziert“, berichtet Pfarrerin Reihs-Vetter.
Insgesamt ist aus dem ehemals dunklen (Holzvertäfelung an Wänden wurde entfernt), verwinkelten Gemeindehaus ein helles und einladendes Haus mit neuer Raum- und Farbstruktur (weiß-rot-holz) sowie modernen Lampen geworden. So weit möglich, wurden die alten Fußböden aus Holz und Terrazzo erhalten. Wo das nicht ging, wurden farblich passende Fliesen aus Feinsteinzeug und Stäbchenparkett gewählt. Behutsam eingebunden wurden die gestalterischen Kostbarkeiten: die Gewölbedecke im Flur (Terrafarben akzentuiert) und die mit Spitzbögen versehenden Holz-Fenster (weiß gestrichen) und -Türen (Natur). Praktisch und schön ist die neue große Küche, dort wo früher die Bühne stand. Ihre großzügige Durchreiche kann mit einer Schiebetür geschlossen werden und vom Gemeindesaal aus als Beamer-Wand zum Einsatz kommen. Kirche und angeschlossener Gemeindesaal sind jetzt technisch miteinander verbunden, sodass bei gut besuchten Gottesdiensten oder Konzerten auch vom Saal aus alles auf einem Bildschirm optisch gut mitverfolgt werden kann.
Weitere Sanierungsmaßnahmen stehen an: Nachdem die Instandsetzung des Dachstuhls der Erlöserkirche in Büren 2013 an der Reihe war, habe sich anderes „angestaut“, so Kirchbaumeisterin Monika Falk-Huber: „Naturstein und Holz der Außenfassade müssen gepflegt werden.“ Zudem sei Asphalt im Außenbereich brüchig und die Barrierefreiheit dort noch nicht gegeben. Ihr Wunsch ist es, im Sommer 2022 mit den nächsten Arbeiten beginnen zu können.