„Denn ein Menschenleben ist unbezahlbar – Seenotrettung ist es nicht.“
Aktion der Frauenhilfe: Gedenken zum Tag der Menschenrechte
Paderborn. Mit 1.427 Booten aus Papier möchte die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen auf die Notwendigkeit ziviler Seenotrettung aufmerksam machen. So viele Menschen verloren nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe im Jahr 2020 ihr Leben bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, um hier Schutz vor Verfolgung, Armut und Unrecht zu erhalten. Und so viele Boote haben die evangelischen Frauen in den Gruppen des Bezirksverbandes Paderborn gefaltet.
Sie laden dazu ein, am Freitag, 10. Dezember, um 11 Uhr mit einer Andacht am Haxthausenhof in Paderborn der im Mittelmeer ertrunkenen Menschen zu gedenken. Gleichzeitig wollen sie damit ihre Solidarität mit den Seenotrettenden zeigen. Die Teilnehmenden werden gebeten, nach Möglichkeit eine Maske zu tragen und auf ausreichend Abstand zu achten.
Mithilfe eines Seenot-Rettungsschiffes hätten die Menschen gerettet werden können. Staatliche Seenotrettung fehlt, die Regierungen verschiedener Mittelmeer-Anrainerstaaten gehen gegen zivile Seenotrettung vor. So wurde zum Beispiel das Rettungsschiff Sea-Watch 4 des Vereins „United4Rescue – Gemeinsam Retten“ vom 19. September 2020 bis 2. März 2021 festgesetzt und daran gehindert, Menschenleben zu retten.
Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen gehört dem Verein United4Rescue an, der sich mit weiteren Seenotrettungsschiffen dafür einsetzt, keinen Menschen ertrinken zu lassen. Denn das Recht auf Leben und Sicherheit und das Recht darauf, Asyl zu suchen, hat jeder Mensch. Deshalb findet die Aktion am Gedenktag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte statt.