Der Kirchberghof hat eine neue Leitung
Charlotte und Daniel Wach teilen sich die Arbeit und leben mit ihren drei Kindern auf dem Hof.
Von Burkhard Battran
Herlinghausen. Seine geografische Lage ist ganz am Rand. Am Rande des Kirchenkreises und auch ganz am Rand von NRW. In seiner Funktion als christliches Freizeitzentrum ist der Kirchberghof im Zentrum des Bewusstseins. In diesem Jahr feiert die Einrichtung im Warburger Ortsteil Herlinghausen ihr 40-jähriges Bestehen.
Bei der Jubiläumsfeier ist jetzt auch die neue Leitung vorgestellt worden. Seit Juli leitet das Ehepaar Daniel (41) und Charlotte Wach (34) gemeinsam den Kirchberghoff. Gemeinsam soll heißen, dass sie sich eine Stelle teilen „plus ein bisschen was obendrauf“. Das Ehepaar lebt mit seinen drei Kindern in der Betriebsleiterwohnung auf dem Hof.
Die langjährige Hofleiterin Gabriele Jansen war zum Jahresende 2021 gesundheitsbedingt auf eigenen Wunsch aus der Leitung des Kirchberghofs ausgeschieden. Weil abzusehen war, dass die Wiederbesetzung einige Zeit in Anspruch nehmen würde, ist das Gründerehepaar Ralf und Elfriede Filker noch einmal in die Hofleitung eingestiegen. Angedacht war sechs Monate, aus denen anderthalb Jahre geworden sind.
„Bewerber hatten wir genug, aber mit Daniel und Charlotte Wach sind wir sicher, die richtigen für dieses Haus gefunden zu haben“, sagt Hofgründer Filker. Damit wird der Kirchberghof aber auch erstmals nicht von theologisch ausgebildeten Fachkräften geführt. Daniel Wach ist gelernter Elektriker und studierter Informatiker. Charlotte Wach hat Biologie studiert. Das Paar stammt aus Plettenberg im Sauerland und hat zuletzt an seinem Studienort in Marburg gewohnt.
„Wir sind praktizierende Christen und den Kirchberghof leiten zu dürfen, das erschien uns wie eine Berufung“, so Charlotte Wach. Also haben sie ihre Zelte abgebrochen und sind mit den drei Kindern Sonea (10), Noah (6) und Aaron (5) auf den Kirchberghof gezogen. „Wir hatten noch gar keine Zeit, richtig anzukommen, weil es so viel zu organisieren gab, es war der klassische Sprung ins kalte Wasser“, erklärt Daniel Wach.
Über einen Mangel an Arbeit können sie sich nicht beklagen. „Die Belegungssituation für dieses Jahr ist sehr ordentlich, und im nächsten Jahr sind für große Gruppen schon fast keine Termine mehr frei“, sagt Daniel Wach.
Superintendent Volker Neuhoff lobte den Kirchberghof als einen Ort, von dem viel Segen ausgehe. „Wer einmal den Kirchberghof besucht hat, der behält ihn im Herzen“, betont Neuhoff.
1983 wurde der Kirchberghof als christliches Freizeitzentrum in Warburg-Herlinghausen gegründet. Der Kirchberghof ist der ehemalige Bauernhof der Familie Köther oben auf dem Kirchberg von Herlinghausen, direkt hinter der Kirche gelegen. Elfriede Filker, eine geborene Köther, ist dort aufgewachsen. Anfang der 1980er-Jahre hat die Familie die Landwirtschaft aufgegeben. Ralf und Elfriede Filker entwickelten ihre Vision, die Gebäude zu sanieren und umzubauen und den Bauernhof in ein lebendiges, christliches Jugendhaus umzuwandeln.
Ralf Filker als ausgebildeter Jugendreferent und evangelischer Prädikant entwickelte die inhaltliche Ausrichtung. Elfriede Filker managte die Versorgung vor Ort. Ein Jahr später wurde ein Trägerverein gegründet, der heute 40 Mitglieder umfasst und bei dem alle 14 Mitarbeiter des Kirchberghofes angestellt sind.