Der Kirchberghof in Herlinghausen besteht seit 40 Jahren
Die Übergabe an eine neue Leitung steht bevor
Von Burkhard Battran
Warburg-Herlinghausen. Eigentlich wollte Kirchberghofgründer Ralf Filker (70) nur für ein halbes Jahr aus dem Ruhestand zurückkehren und die Leitung des christlichen Freizeitzentrums Kirchberghof in Herlinghausen übernehmen. So lange bis eine neue Leitung gefunden ist. Jetzt ist schon ein ganzes Jahr vergangen und Ralf Filker steht immer noch am Ruder des Kirchberghofs. Doch ein Ende scheint absehbar. „Wir sind gerade in sehr guten und konstruktiven Gesprächen und ich denke, dass wir zum Beginn des neuen Schul- und Ausbildungsjahres, also August oder September, eine neue Leitung präsentieren können“, sagte Filker.
Zum traditionellen Neujahrsempfang des Kirchberghofs kamen rund 100 Freunde und Förderer. In diesem Jahr feiert der Kirchberghof sein 40-jähriges Bestehen. „Andere bekommen in diesem Alter eine Midlifekrise, aber die wird am Kirchberghof spurlos vorbeigehen“, sagte Gastprediger Ulrich Melzer, Studierendenpfarrer der Universität Bielefeld, der seit langer Zeit mit dem Kirchberghof eng verbunden ist.
Die Nachfrage nach Gruppenreisen habe im letzten Jahr wieder deutlich zugelegt. „Wir sind für diese Saison recht optimistisch und starten schon in der nächsten Woche mit einem Kreativwochenende für Kinder ab acht Jahren“, sagte Filker. Trotz guter Buchungslage war das zurückliegende Jahr schwierig. „Mitunter haben Gruppen kurzfristig komplett absagen müssen, oder sind mit viel weniger Teilnehmern angereist als geplant, aber damit haben alle Gastronomiebetriebe und Gästehäuser zu kämpfen und auch wir sind da keine Ausnahme, wir hoffen einfach, dass sich das nun langsam stabilisiert“, erklärte Filker.
Auch das Interesse an der Stelle der Kirchberghofleitung ist groß. „Wir haben im letzten Jahr 16 Bewerber eingeladen, sich bei uns vorzustellen“, berichtet Filker. Die richtige Besetzung hat sich aber nicht gefunden. „Nun sind wir aber sehr zuversichtlich“, erklärte Filker. Die langjährige Hofleiterin Gabriele Jansen war zum Jahresende 2021 gesundheitsbedingt auf eigenen Wunsch aus der Leitung des Kirchberghofs ausgeschieden. Weil abzusehen war, dass die Wiederbesetzung einige Zeit in Anspruch nehmen würde, ist das Gründerehepaar Ralf und Elfriede Filker noch einmal in die Hofleitung eingestiegen. „Es war der Wunsch des Trägervereins, dass wir die kommissarische Leitung übernehmen, dem haben wir auch gern entsprochen“, sagt Filker.
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens soll es in den Sommerferien ein großes Camp for Kids geben. Dort können die Teilnehmenden auf eine große Zeitreise gehen. Aber nicht nur 40 Jahre, sondern 4.000 Jahre. „Gemeinsam möchten wir eintauchen in die unzähligen Geschichten der Vergangenheit. Wie war das damals bei den Dinosauriern? Waren die Römer wirklich so böse? Und wie sah es bei Jesus eigentlich zu Hause aus?“, umreißen die Campleiter Leon Groß und Marieke Müller die Themen. Dazu wird es auf der Zeltwiese des Kirchberghofs eine Zeltstadt geben, wobei auf die Infrastruktur des Kirchberghofs zurückgegriffen wird. Das Zeitreisecamp findet vom 29. Juli bis zum 5. August statt.
Ausführliche Informationen gibt es auf der Homepage des Kirchberghofs (www.kirchberghof-ev.de). Zum Herbst soll dann noch das 40-jährige Bestehen offiziell mit einem großen Fest gefeiert werden. Im September 1983 wurde der der Kirchberghof als christliches Freizeitzentrum in Herlinghausen gegründet. Der Kirchberghof ist der ehemalige Bauernhof der Familie Köther oben auf dem Kirchberg von Herlinghausen, direkt hinter der Kirche gelegen. Elfriede Filker, eine geborene Köther, ist dort aufgewachsen. Anfang der 1980er-Jahre hat die Familie die Landwirtschaft aufgegeben. Ralf und Elfriede Filker entwickelten ihre Vision, die Gebäude zu sanieren und umzubauen und den Bauernhof in ein lebendiges, christliches Jugendhaus umzuwandeln.
Ralf Filker als ausgebildeter Jugendreferent und evangelischer Prädikant, entwickelte die inhaltliche Ausrichtung. Elfriede Filker managte die Versorgung vor Ort. Ein Jahr später wurde ein Trägerverein gegründet, der heute 40 Mitglieder umfasst und bei dem alle zwölf Mitarbeiter des Kirchberghofes angestellt sind.