Die Liebe Gottes ist ein riesiges Geschenk
Für Superintendent Neuhoff trifft Weihnachten auf das pralle Leben
Paderborn/Kreis Höxter (ekp). Die „Weihnachtsballade“ von Christoph Meckel (1935-2020) stellt Superintendent Volker Neuhoff, Evangelischer Kirchenkreis Paderborn, in den Mittelpunkt seiner Weihnachtspredigt im Gottesdienst am 1. Weihnachtstag, 25. Dezember, um 10.30 Uhr in der Abdinghofkirche Paderborn.
Der Präsenz-Gottesdienst wird auch live auf dem Youtube-Kanal der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn übertragen: Youtube-Kanal Ev.-Luth. Kirchengemeinde Paderborn
Den Ablauf des Gottesdienstes finden Sie hier: Ablauf Gottesdienst 25.12.2021
Die ungekürzte Predigt (es gilt das gesprochene Wort): Weihnachtspredigt von Superintendent Volker Neuhoff
Die Kurzfassung der Predigt:
Die Liebe Gottes ist ein riesiges Geschenk
Für Superintendent Neuhoff trifft Weihnachten auf das pralle Leben
Paderborn/Kreis Höxter (ekp). „Aus dem Kalender treten Freudentage! Die Kirchenengel schwenken den Popo.“ Die „Weihnachtsballade“ von Christoph Meckel (1935-2020) stellt Superintendent Volker Neuhoff, Evangelischer Kirchenkreis Paderborn, in den Mittelpunkt seiner Weihnachtspredigt im Gottesdienst am 1. Weihnachtstag, 25. Dezember, in der Abdinghofkirche Paderborn.
In dieser „Real-Ballade“ treffe Weihnachten auf das pralle, volle Leben, es werde kein „Fest der hochglänzenden Grußkartenidylle“ geschildert, macht Superintendent Neuhoff deutlich. „Es steht im Kalender. Also ist Weihnachten.“ Und zwar für alle, auch für uns, die „wir nicht nur wohlanständig in Kirchenbänken sitzen, sondern unter der Woche das Wimmelbild bunten Treibens sowie dunkler Machenschaften erleben und sogar beteiligt sind, wenn die Welt wie ein Jahrmarkt der Eitelkeiten wirkt, (…)“.
Weihnachten, so der Superintendent, treffe auf eine Gesellschaft, die auseinander drifte, in welcher der „Haut-den-Lukas“ Hochkonjunktur erlebe und Marktschreier ihre Parolen brüllten, während das Volk, auch das Christenvolk, zuhöre und schweige. Eine Gesellschaft, die beim Thema Überhitzung der Erde die Hände in den Schoß lege und sich mit Grenzzäunen abschotte: „Zutritt 1G – für Eingeborene“, kritisiert Neuhoff.
Zurzeit verblasse die Erinnerung an „Freudentage!“, sagt der Superintendent: „Weil sich so viel Mehltau darübergelegt hat. Weil so viel andere Erfahrungen da waren. Müdigkeit auch. Wut. Aggression. Da hat sich vieles in den Vordergrund geschoben, das Leben bestimmt.“
Auf dieses volle Leben treffe Weihnachten, und weil es „keine hochglänzende, gestellte und fehlerfreie Grußkartenidylle“ sei, kämen auch alle Menschen darin vor. „Gott kommt, man mag es nicht für möglich halten, zu uns – wer wir auch sind, wie wir auch sind. Und das Ereignis, dass Gott kommt, ist von dem Vielen um uns herum nicht beeinträchtigt: Die Weihnacht findet statt. Gott holt uns mittenrein in dieses Geschehen: Wir kommen an Weihnachten vor.“
Der Grund dafür sei die Liebe Gottes zu den Menschen, betont Neuhoff. Mit den Worten aus dem 1. Johannesbrief „Seht doch, wie groß die Liebe ist, die Gott uns geschenkt hat“ beschreibt der Superintendent die Liebe von Gott, dem Ursprung aller Liebe, zu Weihnachten als ein „riesiges Geschenk“. Dieses Geschenk mache die Menschen zu Kindern, die staunen und sich freuen könnten, „die im Umgang mit diesem Geschenk zu sich selbst kommen, spüren, dass sie dieser Welt nicht allein überlassen sind, die das Leben ohne Angst neu entdecken.“
Die Bezeichnung „Kinder Gottes“ aus dem 1. Johannesbrief sei ein „christlicher Hoheitstitel“ und mache Christenmenschen für andere erkennbar, darauf ansprechbar, sagt Neuhoff und stellt die Frage, ob das wirklich so sei und Kirche nicht immer den Perspektivwechsel brauche? Die Botschaft von der Liebe Gottes werde zum Beispiel beim Einsatz für Flüchtlinge oder bei den Tafeln sichtbar.
Superintendent Neuhoff fordert die Christenmenschen auf, das wunderbare Geschenk der Liebe in die Welt hinein zu tragen: „Redet von dieser Liebe, wenn Erwachsene Hass predigen. Tragt Gottes Liebe unaufhörlich dorthin, wo anderen vorenthalten wird, geliebt zu sein. Erinnert an die Liebe, wo Menschen sie vergessen. Bleibt nicht stumm, wenn anderen übel mitgespielt wird.“ Das werde Missverständnisse und Ablehnung provozieren bei denen, die sich in Lieblosigkeit ertappt fühlten und bei denen, die das Hochhalten christlicher Werte einforderten, an die sie sich selbst im Alltag dann aber nicht gebunden fühlten. „Es wird jedoch auch weiterhin Menschen geben, denen es gut tut und die dafür dankbar sind, dass ihnen liebevoll begegnet wird und sie noch andere Kräfte als die des Auseinanderdriftens erleben“, betont Neuhoff und wünscht den Menschen, „dass sich die Weihnachtstage für Sie wirklich mit Freude füllen.“