„Dome“ trifft den Nerv junger Menschen
Neue aufblasbare Eventhalle des Kirchenkreises feiert erfolgreiche Premiere am Godelheimer See
Von Burkhard Battran
Höxter. Wenn die Menschen nicht mehr zur Kirche kommen, dann kommt die Kirche zu den Menschen. Der Evangelische Kirchenkreis Paderborn hat jetzt vier Tage lang in der Höxteraner Freizeitanlage Godelheimer See „Dome“-Premiere gefeiert. „Es war eine sehr gelungene Premiere, der Dome war immer richtig gut besucht, und es haben viele gute Veranstaltungen und vor allem viele gute Gespräche mit Besuchern stattgefunden“, bilanziert Kirchenkreis-Jugendreferent und Dome-Manager Hendrik Zernke (36).
Rund 50 bis 60 junge Leute hätten jeden Tag an Veranstaltungen teilgenommen und auch das Gespräch gesucht. „Einfach nur zum Gucken sind natürlich hunderte gekommen, die auch eine Weile geblieben sind und geschaut haben, aber gezählt haben wir nur die echten Kontakte“, betont Zernke. Der Dome ist ein neuer Weg, junge Menschen mit Kirche in Berührung zu bringen. „Wir wollen niemand missionieren oder bekehren, sondern einfach nur zeigen, dass wir da sind und vielleicht Antworten haben auf die Fragen, die junge Menschen bewegen“, sagt Zernke. Und mit diesem Angebot kommt der Kirchenkreis an die Orte, wo sich junge Menschen aufhalten.
Sommerhitze über 30 Grad, da zieht es Kinder und Jugendliche aus der Umgebung von Höxter an den Godelheimer Freizeitsee. Und dort hat sich auf einer Wiese auch der „Dome“ des Kirchenkreises präsentiert. Viele Gruppen haben den Synergieeffekt genutzt und den Badeausflug mit dem Dome verbunden. „Wir haben unter anderem eine Gruppe aus dem Höxteraner König-Wilhelm-Gymnasium, aber auch die Konfirmanden aus der Weser-Nethe-Kirchgemeinde und auch eine Dekanatsgruppe des BDKJ hier zu Gast gehabt“, berichtet Zernke.
Der Kirchenkreis hat sich das neue Format etwas kosten lassen. Zur Anschaffung der aufblasbaren Veranstaltungskugel kommen noch die Veranstaltungstechnik und die Betriebskosten hinzu. „Hier wurde wirklich viel Geld in die Hand genommen, aber es ist gut investiert, denn der Dome belebt die kirchliche Jugendarbeit, das ist jetzt schon sicher“, betont Zernke.
Das alles funktioniert aber nur, wenn die Form auch mit Leben gefüllt wird. Zur Premierenwoche gab es im Dome jeden Tag Programm, vom Kinderzauberer bis zum Poetry-Slam-Workshop und Musikkonzert. „Damit man sieht, dass wir auch Kirche sind, findet zum täglichen Abschluss immer eine kleine Andacht mit geistlichem Impuls statt, die tatsächlich auch sehr gut angenommen wurde.“ Unter dem Titel „Ist da noch Mehr?“ wurden mit Musik, aber auch Stille, Kerzenschein und guten Gedanken geistliche Impulse gesetzt.
„Mit dem Dome orientieren wir uns konsequent an den Bedürfnissen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, unabhängig davon, ob sie konfessionell gebunden sind oder nicht. Deshalb wird der Dome auch ganz bewusst an nicht-kirchlichen Orten wie dem Godelheimer See stehen. Wir gehen dahin, wo die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind“, erläutert Burkhardt Nolte, Jugendpfarrer des Kirchenkreises, das Konzept.
Seinen nächsten Einsatz hat der Dome vom 16. bis 19. September am Rande des Katharinenmarkts in Delbrück. „Die Dome-Saison ist etwa von Ostern bis Oktober, und so ganz viel ist da in diesem Jahr jetzt nicht mehr möglich, da jeder Einsatz etwa zwölf Wochen Vorlauf benötigt, denn es geht ja nicht darum ein Kuchenbuffet zu überdachen, sondern echte Inhalte zu organisieren“, betont Zernke.
Das Jugendreferat des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn hat den AirDome im August angeschafft. Er dient als mobile Veranstaltungshalle, mit der das Jugendreferat Angebote für Kinder und Jugendliche bzw. junge Erwachsene gestalten möchte. Der Dome soll auch als mobile Jugendkirche eingesetzt werden und in den evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis unterwegs sein. Für Veranstaltungen im Dome verfügt das Jugendreferat über ein vielfältiges Repertoire an Materialien, Spielgeräten sowie technischem Equipment. Die Grundfläche des Domes beträgt 75 Quadratmeter, der Außendurchmesser 10 Meter, die Höhe 5,90 Meter und das Gewicht 420 Kilogramm. Je nach Bestuhlung bietet er Platz für bis zu 70 Personen.