Fußball – Tugenden für den Glauben
Mittendrin
„Wir haben bis zur letzten Minute an uns geglaubt.“ Solche „Glaubenssätze“ kann man derzeit häufiger hören. Vor allem dann, wenn eine Mannschaft während der Fußball-Europameisterschaft am Ende des Spiels noch das entscheidende Tor erzielt. Was haben Fußball und christlicher Glaube gemeinsam? Vielleicht die sogenannten „Fußball-Tugenden“: Nicht aufzugeben, sondern mutig zu sein, auch wenn die Situation aussichtslos erscheint. Kraft zu tanken und dann die Herausforderung anzunehmen. Mit Besonnenheit und einem kühlen Kopf auch schwierige Situationen zu meistern. Liebe und Leidenschaft für ein gemeinsames Ziel zu entwickeln.
Der Apostel Paulus schreibt seinem Mitarbeiter Timotheus: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1, V. 7) Was bedeutet diese Zusage Gottes für unseren Glauben? Wir setzen uns für Frieden und Gerechtigkeit ein. Wir haben eine Hoffnung, die über das Sichtbare hinausreicht. Wir begegnen den Menschen in Liebe und Respekt. Wir lassen uns nicht von Gefühlen leiten, die uns anschließend leidtun. Das ist eine Idealvorstellung, der wir aber nicht immer entsprechen. Darum leben wir auch von der Vergebung Gottes, die uns immer wieder auf den richtigen Weg bringt. Dann klingt unser „Glaubenssatz“ etwas anders: „Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“ (Epheser 2, V. 8). So lautet das Wort für Sonntag (30. Juni). Wir müssen nicht alles selbst leisten. Gott stärkt unser Selbstvertrauen. Er macht uns Mut. Er schenkt uns die Kraft und das Durchhaltevermögen. Seine Liebe ist die Quelle der Liebe zu unseren Nächsten.
Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof-Bezirk der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn
Der Beitrag ist erschienen im Westfälischen Volksblatt Paderborn am Samstag, 29. Juni 2024.