Gelungene Premiere des Be-Merry-Weihnachtsevents
Neue Impulse für eine gemeinsame Glaubensfeier in der Marienkirche in Höxter
Von Burkhard Battran
Höxter. Erstmals fand in der Marienkirche in Höxter ein Weihnachtsfest der anderen Art statt. Mit Unterstützung aus dem Zukunftsfond kirchewoanders des Kirchenkreises hat das Organisationsteam um Charlotte Nolte, Kilian Frigge, Julian Schramm, Oliver Schwarz, Burkhardt Nolte und Myron Heinemann aus dem Jugendreferat des Kirchenkreises Paderborn und Pfarrer Gunnar Wirth von der Evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter das Be-Merry-Weihnachtsevent kreiert und damit einen großen Erfolg feiern dürfen.
„Da war so ein schönes Leuchten in den Augen der Besucherinnen und Besucher, welches uns wirklich sehr glücklich macht und ermutigt, dass wir im nächsten Jahr dieses Fest ruhig noch etwas größer angehen können, denn der Platz wäre ja vorhanden”, bilanzierte Organisatorin Charlotte Nolte. Für den Be-Merry-Auftakt gab es eine Teilnehmerbegrenzung auf 80 Personen.
Im Glauben zwar vereint, sind gemeindliche Gruppen immer auch sehr heterogene Gebilde. Da gibt es sehr alte Menschen und auch sehr junge Menschen, solche, die sich einbringen wollen und solche, die sich lieber zurückhalten, Menschen, die fröhlich feiern möchten und andere, die Einschränkungen haben und schnell reizüberflutet sind – ihnen allen gerecht zu werden, jeden ein- und niemanden auszuschließen, ist eine große Herausforderung.
„Es braucht einen besonderen Ort mit einer schönen Atmosphäre, in besonderes Licht getaucht. Und es braucht eine gute Zeit für Menschen, mit denen wir gerne zusammen sind, Musik, Essen und Trinken und die Sehnsucht, dass hier irgendwie noch mehr ist”, listet Charlotte Nolte auf. Das alles niederschwellig und inklusiv unter einen Hut zu bringen, hatten sich die Veranstalter vorgenommen, und es ist ihnen gelungen.
Veranstaltungsort war die Marienkirche in Höxter. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende ehemalige Minoriten-Klosterkirche dient der Höxteraner Kirchengemeinde als Veranstaltungskirche. Sie wurde in atmosphärisches Licht getaucht und in einen stimmungsvollen Markt der Möglichkeiten verwandelt. Mittendrin stand sogar als Raum im Raum eine Pfadfinderjurte, wo man sich mit Decke in einen Liegestuhl kuscheln und weihnachtlichen Kurzgeschichten lauschen konnte.
Wer wollte, konnte sich auch ganz ausklinken, einen Kopfhörer aufsetzen und inmitten der anderen eine Silent-Party feiern. Es gab ein niederschwelliges Angebot an Speisen und Getränken, wo man sich einfach bedienen konnte. „Mir sind Tischgesellschaften mit klugen Gesprächen und dem Hin- und Herreichen von Schüsseln und Tabletts einfach zu anstrengend, weil ich mich nicht auf so viele Menschen und unterschiedliche Gespräche auf einmal konzentrieren kann, darum bin ich sehr dankbar für die Leichtigkeit des Zusammenseins, wie es hier abläuft“, sagte eine Teilnehmerin.
Alle anderen fanden ein Fest voller Anregungen vor. Mit Gesprächsimpulsen rund um das Weihnachtsfest sowie mit literarischen und musikalischen Impulsen. Singer-Songwriter DomeB, Poetry Slammer Alex Paul, und das Streichtrio aus Paderborn-Elsen bereicherten das Fest mit künstlerischen Beiträgen. Kann man da überhaupt noch etwas verbessern? „Ich finde, wir hätten gemeinsam mehr beten können, denn das fehlt mir zuhause, aber hier wäre es möglich”, sagte eine jugendliche Besucherin.