Kirche und „Judenfrage“ im Nationalsozialismus
Lesung der Erwachsenenbildung im Lukaszentrum
Paderborn (ekp). Zu einer Lesung unter dem Titel „Warum habt ihr geschwiegen? Kirche und ‘Judenfrage’ im Nationalsozialismus“ lädt die Regionalstelle Paderborn des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes am Freitag, 18. November, um 18 Uhr in das Lukaszentrum, Am Laugrund 5 in Paderborn, ein. Der Eintritt ist frei.
Die Lesung lässt originale Stimmen der Zeit erklingen und stellt die Berliner Lehrerin Elisabeth Schmitz in den Mittelpunkt, die vergeblich dafür kämpfte, dass sich die Bekennende Kirche für die Juden äußern sollte. Es lesen Tanja Prinz (Universität Bielefeld) und Dr. Richard Janus (Universität Paderborn).
Das Problem des Antisemitismus ist nach wie vor in Deutschland aktuell. In Wittenberg wird um eine judenfeindliche Abbildung an Luthers Predigtkirche gestritten. Die Weltkunstausstellung Documenta in Kassel war ebenfalls von Vorfällen überschattet. Das sind nur wenige Beispiele für die Feindlichkeit, die dem Judentum auch heute noch entgegengebracht wird. Gerade für die Zeit des Nationalsozialismus war die „Judenfrage“ eine zentrale Auseinandersetzung in der Kirche. Die Gruppe der Deutschen Christen wollten das Christentum „entjuden“, es von allen jüdischen Einflüssen reinigen. Die Bekennende Kirche hielt an der Hebräischen Bibel fest, konnte sich aber zu einer Stellungnahme für jüdische Menschen nicht durchringen. Der große Theologe Karl Barth hat das nach dem Krieg bedauert.