Kirchenkreis
“Als lebendige Steine lasst euch aufbauen zu einem geistlichen Haus.” (I. Petrus 2, 5)
Ökumene in der Diaspora
Der Evangelische Kirchenkreis Paderborn ist geprägt durch seine Diaspora-Situation. Die evangelischen Christinnen und Christen stellen in den Kreisen Höxter und Paderborn eine Minderheit dar. Überall gibt es gute ökumenische Kontakte mit den katholischen Kirchengemeinden.
Reformation und Zuwanderung
Einige der evangelischen Kirchengemeinden bestehen seit der Reformation im 16. Jahrhundert: Amelunxen, Bruchhausen, Höxter (gehören heute zur Evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter) und Herlinghausen (gehört heute zur Evangelischen Kirchengemeinde Altkreis Warburg). Die Mehrzahl der Kirchengemeinden entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Kirchenkreis Paderborn starke Zuwächse zu verzeichnen: durch Flüchtlinge und Spätaussiedler; vor allem in den 80-er und 90-er Jahren.
Daten und Fakten
Der Evangelische Kirchenkreis Paderborn wurde 1840 gegründet. Zuvor war sein Gebiet Teil des Kirchenkreises Bielefeld. Er ist fast deckungsgleich mit dem Hochstift Paderborn: Der Kirchenkreis besteht aus den politischen Kreisen Höxter und Paderborn. Außerdem ist Lügde im Kreis Lippe Teil eines Pfarrbezirks der Evangelischen Christus-Kirchengemeinde Emmer-Nethe. Insgesamt gehören zum Kirchenkreis Paderborn 13 evangelische Kirchengemeinden mit 73.500 Christinnen und Christen (Stand Mai 2024). 2017 waren es rund 80.000, im Jahr 1990 rund 70.000 und im Jahr 1970 rund 56.000 Christinnen und Christen.
Der Evangelische Kirchenkreis Paderborn ist einer von 26 Kirchenkreisen der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Er kooperiert mit den Kirchenkreisen in Ostwestfalen. Mit 2.474 Quadratkilometern gehört er flächenmäßig zu den größten Kirchenkreisen innerhalb der EKvW. Die Evangelische Kirche von Westfalen ist eine von 20 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Demokratie ganz praktisch
Die Evangelische Kirche von Westfalen hat eine presbyterial-synodale Ordnung: Die Kirche baut sich von der Gemeinde her auf. Die Gemeindemitglieder wählen das Presbyterium, das die Gemeinde leitet. Das Presbyterium wählt die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde, einschließlich Pfarrerin und Pfarrer.
Die Kirchengemeinden wirken an der Leitung des Kirchenkreises und der Landeskirche mit, indem sie Pfarrerinnen, Pfarrer und Abgeordnete in die Kreissynode und Landessynode entsenden.
Die Kreissynode beruft den Kreissynodalvorstand. Vorsitzende/r dieses Gremiums und der Kreissynode ist der/die Superintendent/in. Er/Sie leitet den Kirchenkreis.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn und seinen Gemeinden gibt es insgesamt über 530 Mitarbeiter*innen auf rund 300 Personalstellen (Stand November 2020) einschließlich Pfarrerinnen und Pfarrer (rund 50 Gemeinde- und Funktionspfarrstellen). Pfarrer*innen arbeiten in Kirchengemeinden, Schulen und verschiedenen Seelsorgebereichen. Weiterhin gibt es haupt- und nebenamtliche Mitarbeiter*innen, u. a. im Haus der Evangelischen Kirche (Superintendentur, Gemeinsame Dienste…), in Kindertageseinrichtungen (rund 180 Stellen) und in den Kirchengemeinden (Gemeindebüros, Kinder- und Jugendarbeit, Kirchenmusik, Küsterdienst…). Rund 1.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich.
Die Superintendentur (der Dienstsitz des Superintendenten/der Superintendentin), weitere kreiskirchliche Einrichtungen, das Gemeindeamt der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn und der Betreuungsverein der Diakonie im Kirchenkreis Paderborn e.V. befinden sich im “Haus der Evangelischen Kirche” in der Klingenderstr. 13, 33100 Paderborn.