Mehr als drei Jahrzehnte hat sie sich für Gerechtigkeit eingesetzt
Kirchenkreis und Diakonie verabschieden Susanne Bornefeld in den Ruhestand
Paderborn/Kirchenkreis (ekp). Nach genau 34 Jahren im Dienst von evangelischer Kirche und Diakonie ist Susanne Bornefeld – hauptamtliche pädagogische Mitarbeiterin der Erwachsenenbildung, Ehrenamtskoordinatorin und Sozialbeauftragte des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn sowie Initiatorin und Leiterin der Schulmaterialienkammer der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. – in den Ruhestand verabschiedet worden. Zu der Verabschiedung im Paderborner Martin-Luther-Zentrum waren viele Weggefährtinnen und Weggefährten aus mehr als drei Jahrzehnten gekommen.
„Susanne Bornefeld ist gut vernetzt, und ihr Tun findet Unterstützung und Nachahmung“, sagte Superintendent Volker Neuhoff. Ihre Arbeit sei getragen gewesen von gesellschaftlichem und politischem Engagement sowie einem sozialen und diakonischen Impuls, so unter anderem in ihrem Einsatz für das Bündnis DGB und Kirchen sowie in ihrer Tätigkeit als Synodale der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Im Namen des Kreissynodalvorstandes dankte der Superintendent Susanne Bornefeld für ihren Dienst im Kirchenkreis.
Für Vanessa Kamphemann, Vorstand der Diakonie Paderborn-Höxter e.V., ist Susanne Bornefeld ihrer Berufung, sich für Gerechtigkeit einzusetzen mit viel Herzblut nachgekommen. Sie sei stolz, wie sich die 2005 von Susanne Bornefeld ins Leben gerufene bundesweit erste Schulmaterialienkammer der Diakonie entwickelt habe. „Zwei Dinge sind in diesen Jahren beständig gewachsen: der Bedarf an Schulmaterialien und das Engagement von Susanne Bornefeld, dafür Spenden zu sammeln.“
„Susanne Bornefeld hat alle Dinge angenommen, sie aber nicht hingenommen“, fasste Jörg Neuhaus, stellv. Geschäftsführer des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und Lippe e.V., das berufliche Wirken Susanne Bornefeld zusammen. Sie habe zugehört, die Bedürfnisse von Menschen erkannt und darauf reagiert, wie in der Corona-Pandemie, als die Erwachsenenbildung in Paderborn die Zahl der Angebote erhöht und sie in den digitalen Raum verlegt habe.
„Ihr Engagement hat mich begeistert“, erinnerte sich der stellv. Bürgermeister der Stadt Paderborn Dietrich Honervogt an seine Besuche in der Schulmaterialienkammer, die die Stadt sehr gerne unterstütze. Die Einrichtung erhält von der Stadt einen jährlichen Zuschuss zu den Betriebskosten. Susanne Bornefeld sei zudem ein Vorbild im Bereich Ehrenamt, betonte Honervogt.
Joachim Venhoff, Sprecher des Runden Tisches Armut Paderborn, dankte Susanne Bornefeld dafür, dass sie mit „Herz und Verstand“ dazu beigetragen habe, dass das Thema Armut in Paderborn bei öffentlichkeitswirksamen Aktionen und in der Politik stattgefunden habe.
Immer wieder Neuausrichtungen sieht Diakonie-Pfarrerin Elke Hansmann in Susanne Bornefelds beruflicher Tätigkeit. So schon am Anfang 1989, als die studierte Deutsch- und Geschichtslehrerin keine Aussicht auf eine Stelle an einer Schule hatte und dann beim damaligen Frauenarbeitslosenbüro in den Dienst der evangelischen Kirche getreten ist. „Ihre beharrliche und offene Art, für die Belange der Menschen einzutreten, wird uns fehlen und ein Ansporn sein“, betonte Hansmann.
Irene Glaschick-Schimpf vom Synodalen Frauenausschuss des Kirchenkreises erinnerte daran, dass Susanne Bornefeld als einzige seit der Gründung 1993 noch dabei sei. Viel sei gemeinsam auf den Weg gebracht worden, wie die Ökumenischen Frauentage und das Frauenfrühstück.
„Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ – dieses Bibelwort habe sich wie ein roter Faden durch ihr Arbeitsleben gezogen, zog Susanne Bornefeld, die zum 1. April in den Ruhestand geht, Bilanz. „Es hat stets neue Herausforderungen gegeben, und es brauchte immer neue Ideen, um Projektmittel zu akquirieren und neue Arbeitsbereiche zu entwickeln.“ Nachdem 2012 das Arbeitslosenbüro wegen fehlender öffentlicher Zuschüsse geschlossen werden musste, hat Bornefeld die Bereiche Ehrenamtskoordination und 2014 auch Erwachsenenbildung übernommen. Zwei Bereiche, die ihr sehr am Herzen liegen. Die Ehrenamtlichen seien ein Schatz für die gesamte Gesellschaft, und mit den Angeboten der evangelischen Erwachsenenbildung würden auch Menschen erreicht, die oft nur noch passive Kirchenmitglieder seien. Ausdrücklich bedankte sich Bornefeld bei den ehrenamtlich Mitarbeitenden der Schulmaterialienkammer, bei den Spendern und der Stadt Paderborn: „Ohne sie wäre es keine Erfolgsgeschichte geworden.“