„Nun fühlt es sich gut und richtig an“
Pfarrerin Friedhilde Lichtenborg ordiniert und eingeführt
Von Burkhard Battran
Höxter. Nach außen hin hat sich nichts verändert. Pfarrerin Friedhilde Lichtenborg (60) ist wie schon seit fünf Jahren auch künftig am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter für die Krankenhausseelsorge tätig. Und doch ist eine große Veränderung eingetreten. „Nun fühlt es sich gut und richtig an“, sagte Superintendent Volker Neuhoff als Friedhilde Lichtenborg ganz offiziell in einem festlichen Gottesdienst in der Höxteraner Marienkirche ordiniert, d.h. mit dem öffentlichen Dienst an Wort und Sakrament beauftragt und in die 15. Kreispfarrstelle des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn eingeführt wurde, in der sie als evangelische Krankenhauspfarrerin im Kreis Höxter tätig ist.
Obwohl sie als Pfarrerin arbeitet, war Friedhilde Lichtenborg bisher keine kirchlich beauftragte Pfarrerin, sondern eine seelsorgerische Angestellte der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge, (KHWE) dem größten Krankenhausbetreiber im Kreis Höxter. „Ich bin der KHWE ausdrücklich sehr dankbar, dass sie ihren seelsorgerischen Auftrag wirklich ernst nimmt. Wir haben in vielen Gesprächsrunden zusammengesessen“, berichtete Neuhoff. Bislang hat die KHWE die Pfarrtätigkeit finanziert. Das wird sie auch weiterhin, aber nicht mehr vollständig. Der Kirchenkreis wird künftig ein Großteil der Kosten übernehmen. „Hier gebührt ein großer Dank der Landeskirche, die mit einer Förderung diese 15. Kreispfarrstelle möglich macht“, betonte Neuhoff. Es handelt sich bei der Beschäftigung um einen 50-prozentigen Stellenumfang.
Das Wichtigste für Pfarrerin Lichtenborg ist, dass sie jetzt ganz offiziell im Dienst der Kirche steht und Teil der Pfarrstellengemeinschaft des Kirchenkreises ist. „Seelsorge ist ja Aufgabe der Kirche, also will ich auch in und für die Kirche arbeiten“, sagte die Pfarrerin. „Dafür hat Friedhilde Lichtenborg wirklich gekämpft und dafür gebührt ihr größter Respekt“, so Superintendent Neuhoff. Hohes Ansehen und Respekt genießt Friedhilde Lichtenborg auch in ihrem Arbeitsumfeld. „In der Klinikseelsorge muss viel ausgehalten werden, denn es geht jeden Tag um Leben und Tod, aber ich kann halten und aushalten, weil ich mich selbst von Gott gehalten weiß“, erklärte Lichtenborg. Die Jahreslosung 2023 der evangelischen Kirche lautet „Du bist ein Gott, der mich sieht“, eine Losung, die in besonderer Weise auch die Krankenhausseelsorge berührt. Friedhilde Lichtenborg: „Eine zentrale Erfahrung meiner Arbeit ist, dass die Seele angeschaut werden will, Seelsorge bildet den Raum dazu.“
Friedhilde Lichtenborg ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Bevor sie nach Höxter kam, hat die Emdenerin als Pastorin in evangelisch-reformierten Gemeinden in Ostfriesland gearbeitet. Nach einer Ausbildung zur Integrativen Gestalt-Supervisorin und systemischen Familienberaterin war sie über 20 Jahre selbstständig als Supervisorin tätig.
2018 ist Friedhilde Lichtenborg mit ihrem Mann von Emden nach Höxter gezogen und arbeitet seitdem als Krankenhausseelsorgerin im St. Ansgar-Krankenhaus der KHWE. Hier ist sie Vorsitzende des Ethikkomitees, koordiniert die Arbeit der „Grünen Damen“ im St. Ansgar-Krankenhaus und im Seniorenhaus St. Nikolai und engagiert sich im Arbeitskreis Sternenkinder. Sie ist Mitglied des Krankenhausseelsorgekonvents der westfälischen Landeskirche. Lichtenborg gehört zum Pfarrkonvent der Evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter und des Kirchenkreises Paderborn. Sie ist Vorsitzende der „Evangelischen Weinbergstiftung Luise-Arntz-Vermächtnis“ und arbeitet beim Runden Tisch der Religionen Höxter mit.