Pfarrer Christoph Keienburg wurde in den Ruhestand verabschiedet

Wärme, die durch Reibung entsteht

 

Bei der Verabschiedung im Lukaszentrum: (v. l.) Pastor Mehrdad Sepehri Fard, Pfarrer Christoph Keienburg und Superintendent Volker Neuhoff.Foto: EKP/Oliver Claes

Bei der Verabschiedung im Lukaszentrum: (v. l.) Pastor Mehrdad Sepehri Fard, Pfarrer Christoph Keienburg und Superintendent Volker Neuhoff.
Foto: EKP/Oliver Claes

 

Paderborn (ekp). In einem beeindruckenden Gottesdienst wurde Christoph Keienburg (63) nach fast 27 Jahren als Pfarrer des Lukasbezirks der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn jetzt in den Ruhestand verabschiedet. Dazu und zum anschließenden Empfang waren über 300 Gäste – unter anderem aus dem Pfarrbezirk, der Kirchengemeinde, dem Kirchenkreis, der westfälischen Landeskirche, aus der Ökumene sowie aus Stadt und Kreis Paderborn – in das Lukaszentrum gekommen.

In seiner Predigt ging Keienburg auf die aktuelle politische Lage, den Terroranschlag von Solingen, die Folgen für die Flüchtlingspolitik und den Hass, der sich überall auszubreiten scheine, ein. „Wo in dieser Welt ist Platz für Zuversicht?“ fragte der Pfarrer und nannte Beispiele der Nächstenliebe. Es gebe seit frühen biblischen Zeiten einen großen Sympathiestrom, der Menschen verändere. „Gott liebt es, sich in seinen Menschen zum Leuchten zu bringen.“ Er sei dankbar dafür, dass er davon immer wieder erzählen durfte, sagte Keienburg.

„So haben wir Christoph Keienburg erlebt; schier unermüdlich, immer in Bewegung, ein exzellenter Prediger“, so Superintendent Volker Neuhoff in seiner Rede zur Verabschiedung. „Da ist einer, der hat etwas zu sagen, der trägt die Botschaft des Evangeliums in die Welt hinaus.“ Wenn Keienburg jetzt gehe, bleibe im Lukasbezirk eine Menge an Ideen und Kreativität. Er sei dankbar für Keienburgs Wirken in der Gemeinde und für sein großes Engagement in der Flüchtlingsarbeit, betonte der Superintendent.

Der frisch gebackene Ruheständler sprach den Menschen und den Mitarbeitenden im Lukasbezirk seinen Dank aus: „Ich möchte etwas von der Wärme zurückgeben, die durch Reibung entstanden ist. Es ging immer um etwas, und es war nie langweilig“, betonte Christoph Keienburg, der sich auch bei seiner Frau und seiner Familie bedankte, die so vieles mitgetragen habe.

In zahlreichen Grußworten wurde noch einmal die ganze Bandbreite von Pfarrer Keienburgs Wirken deutlich; so zum Beispiel seine tiefe Verbundenheit mit Gott, die Pfarrer Thomas Walter, Vorsitzender des Presbyteriums der Kirchengemeinde Paderborn, beschrieb und sein Einsatz für geflüchtete Menschen, für den sich Maryam Saidi und Pastor Mehrdad Sepehri Fard von der persischsprachigen Gemeinde im Lukaszentrum bedankten. Dass für Keienburg immer die Kinder an erster Stelle standen, betonte Elke Thiel, gerade ebenfalls in den Ruhestand gegangene, ehemalige Leiterin der Kita „Himmelszelt“. Keienburgs sozialen Einsatz unterstrich Susanne Bornefeld, ehemalige Leiterin der Schulmaterialienkammer im Lukaszentrum; und sein ökumenisches Engagement lobte Dechant Benedikt Fischer für die katholische Kirchengemeinde, Keienburg habe den Stachel der Trennung der Konfessionen nie überspielt.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kreiskantor Tim Gärtner, dem Chor Coloris unter der Leitung von Ulrike Wiedemann, Suse Ziegler (Orgel) sowie Marianne und Eckhard Wiemann (Klavier).