Pfarrer Kai-Uwe Schroeter wechselt vom Altkreis Warburg nach Dortmund

Corona hat die eigenen Pläne neu geordnet

Bettina und Kai-Uwe Schroeter beim jährlichen Gemeindefest auf der Wiese des Gemeindehauses in Borgentreich.
Foto: privat

Warburg. Es sind private Gründe, die Pfarrer Kai-Uwe Schroeter (54) und seine Frau Bettina bewogen haben, nach gut vier Jahren von der Evangelischen Kirchengemeinde Altkreis Warburg zur Philippus-Gemeinde in Dortmund zu wechseln: „Wir verlassen unsere liebgewonnene neue Heimat der Warburger Börde, weil wir in die Nähe unserer älter werdenden Eltern und der Familie ziehen möchten“, erklärt der Gemeindepfarrer. Corona habe die eigenen Pläne neu geordnet. Im Sommer 2017 war das Ehepaar, das zwei erwachsene Söhne hat, ins evangelische Pfarrhaus in Borgentreich gezogen, in direkter Nachbarschaft zum Gemeindehaus und zur Martin-Luther-Kirche. In Dortmund wird Kai-Uwe Schroeter, der in Iserlohn geboren und aufgewachsen ist, als Gemeindepfarrer schwerpunktmäßig für den Bezirk Löttringhausen zuständig sein.

Der Abschied wird am Sonntag, 19. September, gefeiert: mit einem Open-Air Familien-Gottesdienst um 10.45 Uhr auf der Wiese an der Kirche in Borgentreich. Um 12 Uhr schließt sich ein Festakt an. Als neue Pfarrerin in der Kirchengemeinde Altkreis Warburg wurde bereits am 22. August Pfarrerin Melanie Freye eingeführt. Weiterhin gehört Pfarrerin Patrizia Müller zur Gemeinde. Die Pfarrstelle von Pfarrer Schroeter wird voraussichtlich zu 50 Prozent wieder freigegeben. Wie diese dann besetzt wird, wird vom Presbyterium noch entschieden.

In Borgentreich habe der kurze Weg zur Kirche es ermöglicht, den Gottesdienstraum zu einem Mittelpunkt des Gemeindelebens zu machen, blickt Pfarrer Schroeter auf seine Erfahrungen zurück und erinnert an wöchentliche Gottesdienste, das Erleben des Kirchraums mit Konfirmanden, musikalische Aufführungen, Krippenspiele, Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Für alle Momente des Lebens konnte die Martin-Luther-Kirche inmitten des kleinen Friedhofs ein Stück Heimat sein.

Auch aus der nahen Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) kamen Interessierte und Christen, überwiegend Flüchtlinge und politisch Verfolgte aus dem Iran oder Afghanistan. Manche bestätigten ihren alten oder neu gewonnenen Glauben durch die Taufe. „Die Flüchtlinge wurden zu einer großen Bereicherung für die Gottesdienstgemeinde“, nennt Schroeter eine weitere bleibende Erinnerung. Bis zu 30 von ihnen seien zu den Gottesdiensten gekommen und bildeten mit Presbyterin Heike Bandner-Wappler einen Flüchtlingschor. Auch ein Kirchenasyl konnte mithilfe der Gemeinde erfolgreich durchgeführt werden.

Aktives Mitglied war Kai-Uwe Schroeter im Posaunenchor Herlinghausen mit seiner Trompete, Bettina Schroeter im Pro-Gospelchor. Musik spielte in diesem Jahr auch eine Rolle, als der Ökumenische Kirchentag Corona-bedingt vorwiegend digital stattfinden konnte: Ein Beitrag aus Borgentreich war die Videoproduktion „Klangreise zur Bibel“. Digitalität bleibt für Schroeter auch nach der Pandemie unverzichtbar. Mit seinen Online-Predigten erreicht er über Deutschland hinaus Christinnen und Christen (onlinepredigten.de).

Die Interessen des Pfarrers sind vielfältig: 2018 hat er das Buch „deus to go“ geschrieben, in dem er seine Theologie ins Verhältnis zur modernen Quantenphysik setzt. Glauben und Wissenschaft werden darin in einem einheitlichen Weltbild miteinander verbunden.

Am Ende der Zeit in der Warburger Börde und im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn, die „rundherum erfüllt war von Herzlichkeit“, möchte Kai-Uwe Schroeter danken: für gute und schöne, auch ökumenische Begegnungen und Kooperationen in der Gemeinde und darüber hinaus mit Ehren-, Neben- und Hauptamtlichen. Er hofft, dass durch seinen Dienst „Jesus Christus im Herzen der Menschen lebendiger werden konnte“.