Rat und Hilfe per Telefon, Mail und Chat

Ökumenische TelefonSeelsorge Paderborn veröffentlicht Zahlen für das Jahr 2020

Stellen den Jahresbericht 2020 der TelefonSeelsorge vor: (v. links): Stephanie Rohde (Verwaltungkraft), Dorothea Wahle-Beer (stellv. Leiterin) , Monika Krieg (Leiterin).
Bild: TS PB

Auch im Corona-Jahr 2020 fanden viele Menschen Beistand und Hilfe bei der TelefonSeelsorge Paderborn. Das macht der Jahresbericht 2020 deutlich. „In der Pandemie kam der TelefonSeelsorge ihre jahrzehntelange Erfahrung mit medial-vermittelter Kommunikation zugute!“ sind die beiden Leiterinnen, Monika Krieg und Pfarrerin Dorothea Wahle-Beer, überzeugt. „Trotz der Kontaktbeschränkungen fanden bei uns viele Menschen in bewährter Weise aufmerksame und wertschätzende Gesprächspartner für ihre Sorgen und Nöte – telefonisch und online. So konnten wir die sozialen Folgen der Pandemie wenigstens ein wenig abmildern.“

Soziale Folgen der Pandemie ein wenig abmildern

2020 stieg die Anzahl der Telefonkontakte um 8 Prozent auf 9.026 an. Für die 79 ehrenamtlich Mitarbeitenden der TelefonSeelsorge bedeutete dies im Durchschnitt 24 Gespräche am Tag, wobei die meisten Anrufe in den Lockdown-Monaten März bis Mai und im Dezember geführt wurden. Hinzu kamen 396 Mailwechsel mit 60 Ratsuchenden und 260 durchgeführte Chats.
Am Telefon ging es in rund jedem 6. Gespräch um die Pandemie, um damit verbundene Ängste, Niedergeschlagenheit und Einsamkeit. In den Onlinekontakten spielte die Pandemie eine geringere Rolle; dort stand vor allem eine hohe psychische Belastung im Vordergrund. In allen drei Formaten ging es aber vor allem um die Themen „Beziehungen in Partnerschaft und Familie“ (rund 50 Prozent) sowie „Gesundheit“ (rund 60 Prozent).

Vielen Ratsuchenden fehlen Gesprächspartner im unmittelbaren Umfeld

Bei vielen Ratsuchenden wurde deutlich, dass sie in ihrem unmittelbaren Umfeld keine Gesprächspartner haben. Dies betrifft vor allem die älteren Anrufenden, von denen rund 63 Prozent alleinlebend sind. „Einsamkeit ist gerade in dieser Altersstufe ein großes Thema“, sagt Dorothea Wahle-Beer: „Corona hat dies nochmal deutlich verstärkt.“
Besonders geschätzt wurde die TelefonSeelsorge wie schon in den Vorjahren von psychisch kranken Menschen (rund 45 Prozent). „Sie fühlen sich in ihrem Umfeld aufgrund ihrer Disposition häufig ausgegrenzt und isoliert. TelefonSeelsorge ist für sie ein Ort, an dem sie sich menschlich angenommen fühlen,“ betont Monika Krieg. „Die TelefonSeelsorge leistet hier etwas, für das es im öffentlichen Gesundheitssystem kein Angebot gibt.“

Neuer Ausbildungskursus für Ehrenamtliche startet im Herbst – Jetzt anmelden

Die beiden Leiterinnen sind dankbar, dass dieses Angebot „von Mensch zu Mensch“ durch das Engagement vieler Ehrenamtlicher möglich ist. Im Herbst 2021 beginnt ein neuer Ausbildungskursus. Anmeldungen sind bis 15. Mai möglich unter der Rufnummer 05251/201710 oder unter www.telefonseelsorge-paderborn.de . Hier findet sich auch ein ausführlicherer Jahresbericht.

Info

Die TelefonSeelsorge ist ein bundesweites Angebot der evangelischen und katholischen Kirche. In Paderborn befindet sie sich in Trägerschaft des Gemeindeverbands katholischer Kirchengemeinden Hochstift Paderborn sowie des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn.

Die TelefonSeelsorge ist unter den Rufnummern

0800 – 1110111 und 0800 – 1110222 kostenlos, anonym und rund um die Uhr erreichbar.

Ergänzend dazu bietet die TelefonSeelsorge für Suizidgefährdete und -betroffene seit 2020 eine Krisen-App an. https://krisen-kompass.app