Religion und Medien
Gartengespräch in Bad Lippspringe
Bad Lippspringe. „Religionsgemeinschaften tauchen vor allem mit Konflikten und negativ konnotierten Ereignissen in den Medien auf.“ Zu diesem Fazit kommt eine Schweizer Wissenschaftlerin. Stimmt das auch für Deutschland? Sind die positiven, religiösen Themen nicht interessant genug? Die Frage „Religion und Medien” wird in der Religionsforschung gegenwärtig intensiv diskutiert.
Welche Gefahren und welche Chancen bieten Medien, besonders die Social Media, für Religionen. Müssen sie versuchen, ihre “Hauptkompetenz”, z.B. Sinnstiftung und das Vermitteln von Orientierung, mehr in die Medien einzubringen? Besonders in den Lockdown-Zeiten während der Corona-Krise entdeckten Glaubensgemeinschaften die digitalen Möglichkeiten. Ist es also zwingend notwendig, sich neuen Kommunikationsformen zu öffnen, um nicht den vielbeschworenen Kontakt zur Basis zu verlieren?
Religionen sind schon immer ‚Medienreligionen‘ – sie brauchen Medien (= Vermittler, Träger) sowohl zur Darstellung von religiöser Wirklichkeit überhaupt als auch zur Vermittlung und Weitertradierung der Glaubenserfahrungen. Wie berechtigt ist die Befürchtung, die modernen Medienkulturen übernähmen Funktionen, die traditionellerweise Religionen zugeschrieben wurden: z. B. Sinnvergewisserung, Transzendierungen der Alltagswirklichkeit, moralische Orientierung, Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Menschseins?
Mit Moderator Reinhard Brockmann diskutieren in der Reihe Gartengespräche am Dienstag, 31. August, um 18 Uhr im GlaubensGarten (Pavillon) auf der Gartenschau Bad Lippspringe: Tahireh Setz, Diplomjuristin, Warburg (Bahá’í); Gereon Terhorst, MA theol, Paderborn/Münster (Evangelische Kirche); Tuncay Dinckal (Muslime) und Karl-Martin Flüter, Journalist (Römisch-Katholische Kirche).
Dazu sind alle Interessierten eingeladen.