Synode des Kirchenkreises Paderborn beschließt Haushalt 2025

„Nicht im Gefühl der Verzagtheit verharren“

Die Synodalen stimmen ab.

Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises tagte im Paderborner Martin-Luther-Zentrum.
Foto: EKP/Oliver Claes

Paderborn/Kirchenkreis (ekp/cla). Die vielfachen Krisen in der Gesellschaft und in der Kirche beschäftigten die rund 100 Synodalen, die im Paderborner Martin-Luther-Zentrum zur Finanzsynode des Evangelischen Kirchenkreises zusammengekommen waren.

In seiner Andacht appellierte Synodalassessor Pfarrer Gunnar Wirth, sich über die Möglichkeiten, die die Kirche in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern habe, zu freuen. „Wir müssen Abschiede nehmen und uns kleiner setzen. (…) Wir werden uns anstrengen müssen. Aber dennoch sind wir reich.“ Superintendent Volker Neuhoff betonte in seinem Bericht, dass es angesichts der vielen Krisen wichtig sei, das „Gefühl der Verzagtheit“ zuzulassen und mit anderen zu teilen. Wichtig sei es aber auch, nicht darin zu verharren, sondern sich die Frage zu stellen: „Wozu sind wir Evangelische Kirche in dieser Region?“ Als Beispiele für neuartige Antworten darauf nannte er den Zukunftsfonds des Kirchenkreises, der innovative Projekte fördert und das kirchlich-diakonische Gesprächsangebot „Plauderzeit“ auf dem Waldfriedhof in Schloß Neuhaus.

Pfarrerin Antje Umbach wurde in den Ruhestand verabschiedet

Im Rahmen der Synode verabschiedete Superintendent Volker Neuhoff Pfarrerin Antje Umbach aus ihrem Dienst. Nach fünf Jahren im Kirchenkreis ist sie zum 1. Oktober 2024 in den vorzeitigen Ruhestand gegangen. Umbach war 2019 aus der Kirchengemeinde Recklinghausen-Ost nach Paderborn gekommen und hatte die Vakanzvertretung in der Kirchengemeinde Lichtenau übernommen. Der Superintendent dankte ihr für ihren „treuen Dienst“ in der Gemeinde. „Sie haben auch schwierige Entscheidungen begleitet und die Vereinigung von Lichtenau und Büren-Fürstenberg zur Kirchengemeinde am Sintfeld mit auf den Weg gebracht.“

Pfarrerin Antje Umbach erhält von Superintendent Volker Neuhoff einen Blumenstrauß.

Superintendent Volker Neuhoff verabschiedete Pfarrerin Antje Umbach aus ihrem Dienst.
Foto EKP/Oliver Claes

Im Zentrum der Synode standen die Beratungen über die Finanzsituation und den Haushalt. „Die Sach- und Personalkosten steigen. Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben öffnet sich weiter“, beschrieb Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Vorsitzender des Finanzausschusses, die Herausforderungen bei den Finanzen des Kirchenkreises. „Weitere Anstrengungen zur Konsolidierung der kirchlichen Haushalte sind notwendig“, sagte Düker. Zukünftig könnten nicht mehr alle Aufgaben wahrgenommen werden. Die Tendenz bei den Kirchensteuereinnahmen beschrieb Verwaltungsleiter Uwe Gießelmann als rückläufig. Bei den geplanten Kirchensteuereinnahmen der Evangelischen Kirche von Westfalen für das Haushaltsjahr 2025 in Höhe von 533 Millionen Euro (gegenüber 548 Millionen Euro für 2024) gebe es keinen „Risikopuffer“ für die unsichere wirtschaftliche Entwicklung mehr.

Der Evangelische Kirchenkreis Paderborn rechnet für das Haushaltsjahr 2025 mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 12,4 Millionen Euro (2024 waren es 11,7 Millionen Euro). Die Mehrzuweisung ergibt sich aus Nachberechnungen der westfälischen Landeskirche bei den Kosten im Pfarrstellenbereich. Die Synodalen beschlossen die Haushalte 2025. Die Rücklage wird aufgrund der Mehrzuweisung um 377.000 Euro aufgestockt. (2024 war eine Rücklagenentnahme von 248.000 Euro erforderlich).

Die Kitas sind nicht auskömmlich finanziert

Sowohl der Vorsitzende des Finanzausschusses, Dr. Eckhard Düker, wie auch Superintendent Volker Neuhoff betonten, dass die Kindertageseinrichtungen nicht auskömmlich finanziert seien. Die Deckelung beim Trägeranteil könne nur eingehalten werden, weil die Kitas im Kirchenkreis mit einer Mindestpersonalausstattung arbeiteten, erklärte Düker. „Es braucht eine deutliche Revision des Kinderbildungsgesetzes“, forderte Neuhoff und appellierte, weiter politisch Druck zu machen.

Die Synodalen beschlossen, den bisher befristeten Arbeitsbereich Erwachsenenbildung unbefristet fortzusetzen. Die evangelische Bildungsarbeit habe eine große Außenwirkung und mache Kirche anders erlebbar, argumentierten die Befürworter. Der Antrag der Diakonie Paderborn-Höxter e.V., ihren Kirchensteueranteil wieder auf 5 Prozent zu erhöhen, wurde abgelehnt. Beschlossen wurde, dass die Diakonie für 2025 zusätzlich zu ihrer Kirchensteuerzuweisung von 4,5 Prozent eine Einmalzahlung in Höhe von 11.000 Euro bekommt. Insgesamt erhält sie so die von ihr gewünschte Summe in Höhe von 570.000 Euro. Die Diakonie hatte einen erhöhten Finanzbedarf angemeldet, um vor allem den Eigenanteil für die Beratungsarbeit im Bereich Flucht und Migration aufbringen zu können.

Die Synodalen stimmten zudem einem Antrag aus der Kirchengemeinde Bad Lippspringe zu, auf der nächsten Synode zu beraten, wie die Seelsorge auch in übergemeindlichen Einrichtungen (wie Reha-Kliniken, Palliativ-Station) gesichert werden kann. Das fügt sich in die von Superintendent Neuhoff vorgeschlagenen Planungen ein. Die Synode im Juni 2025 wird sich mit Zielorientierungen in allen Arbeitsfeldern innerhalb des Kirchenkreises beschäftigen.

Das Leitungsgremium Kreissynode setzt sich aus Abgeordneten der 13 evangelischen Kirchengemeinden und der gemeinsamen Dienste zusammen. Die Synodalen vertreten 73.500 evangelische Christinnen und Christen in den Kreisen Höxter und Paderborn sowie in Lügde im Kreis Lippe.