TV-Doku über kirchliche Arbeit gegen Ausbeutung der Erntehelfer in Süditalien

100 Tonnen faire Orangen in NRW verkauft

Die Fernsehdokumentation „Bittere Früchte – Ausbeutung in der Landwirtschaft“, die am 19. März auf ARTE erstmals ausgestrahlt wird, stellt die oft menschenunwürdige Arbeits- und Lebenssituation der Erntehelfer in Südeuropa darFoto: Berlin Producers

Die Fernsehdokumentation „Bittere Früchte – Ausbeutung in der Landwirtschaft“, die am 19. März auf ARTE erstmals ausgestrahlt wird, stellt die oft menschenunwürdige Arbeits- und Lebenssituation der Erntehelfer in Südeuropa dar
Foto: Berlin Producers

Dortmund/Bielefeld. Mehr als 100 Tonnen faire Orangen aus Süditalien hat die kirchliche Aktion „Süß statt bitter“ in diesem Winter in Nordrhein-Westfalen verkauft und verteilt. Die süßen Früchte, die ohne Ausbeutung geerntet wurden, waren in Kirchengemeinden, Weltläden und Gruppen des solidarischen Konsums erhältlich. Die letzte Orangenlieferung in dieser Saison wird um den 19. März 2024 erwartet. Die Aktion trägt dazu bei, dass Erntehelfer fair entlohnt und Kleinbauern einen angemessenen Preis für die Früchte bekommen. Mit einem Teil der Erlöse werden zudem soziale Projekte in Kalabrien unterstützt.

Die Fernsehdokumentation „Bittere Früchte – Ausbeutung in der Landwirtschaft“, die am 19. März auf ARTE erstmals ausgestrahlt wird, stellt die oft menschenunwürdige Arbeits- und Lebenssituation der Erntehelfer in Südeuropa dar. Etwa 2.500 Wanderarbeiter helfen jedes Jahr jeweils von November bis April bei der Orangenernte in und um die Stadt Rosarno in Kalabrien mit. Meist sind es afrikanische Geflüchtete, die als Tagelöhner auf den dortigen Plantagen arbeiten und bei Kälte in Zelten und unter erbärmlichen Bedingungen hausen müssen.

Diese moderne Sklaverei auf den Obst- und Gemüseplantagen in Südeuropa sei eine Folge des globalen Wettbewerbs, sagt Katja Breyer vom oikos-Institut für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen. Sie ist dort Referentin für entwicklungspolitische Themen und hat die Orangen-Aktion vor rund drei Jahren initiiert.

Als positives Beispiel werde in dem Film die Arbeit des Vereins „SOS Rosarno“ und „Mediterranean Hope“, das Geflüchtetenprogramm der Föderation Evangelischer Kirchen in Italien, vorgestellt. Erntehelfer, die für den Verein arbeiten, erhalten Arbeitsverträge und einen Tariflohn. Die Bauern bekommen einen fairen Preis für ihre Orangen. „Mediterranean Hope“ sorgt dafür, dass die Wanderarbeiter in Rosarno menschenwürdig untergebracht werden. Beide Programme werden durch die kirchliche Orangen-Aktion unterstützt. Spenden gehen an „Mediterranean Hope“. Mit dem Geld wird das „Haus der Würde“ in Rosarno weiter ausgebaut.

Weltläden, Kirchengemeinden sowie Gruppen in Westfalen, Rheinland und in Niedersachsen verkaufen faire Orangen von SOS Rosarno. „Dank ihrer Aktivitäten haben viele Menschen über die wirkliche Situation der Bauern und Erntehelfer in Süditalien erfahren. Auch der Film wird dazu beitragen“, so die Koordinatorin der Orangen-Aktion, Katja Breyer. Sie hofft, dass noch mehr Menschen aktiv werden, um sich für faire Preise und Löhne einzusetzen. „Dies kann der faire Einkauf, eine Spende oder politisches Engagement sein.“

Internet: www.faire-orangen.de

Kontakt:
Katja Breyer, oikos-Institut für Mission und Ökumene der EKvW, E-Mail: katja.breyer@ekvw.de, Tel: (0231) 5409-73

Fernsehdokumentation „Bittere Früchte – Ausbeutung in der Landwirtschaft“: Informationen zum Film

Sendetermine:
ab 14.3.2024 in der MEDIATHEK
19.3.2024, 21.55 Uhr ARTE
25.3.2024, 23.35 Uhr ARD
27.3.2024, 23.00 Uhr WDR