Vom Umgang mit Tod und Sterben in den Religionen
Podiumsdiskussion stieß auf reges Interesse
Paderborn (ekp). Die Podiumsdiskussion zum Thema „Vom Umgang mit Tod und Sterben in den Religionen“, zu der die Regionalstelle Paderborn der Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung eingeladen hatte, ist auf reges Interesse gestoßen. Der Saal des Forum St. Liborius war bis auf die letzten Plätze gefüllt mit Menschen verschiedensten Alters und unterschiedlicher Herkunft. Sie folgten konzentriert den Ausführungen von Verani Kartum (Alevitischer Kultur- und Sportverein), Imam Ali Seckin (Islam), Pfarrerin Antje Lütkemeier (Evangelische Kirche), Dechant Benedikt Fischer (Römisch-katholische Kirche) und Betti Atlassi (Baha‘í-Gemeinde), die die Sicht ihrer Religion auf Tod und Sterben darstellten. Der Moderator Reinhard Brockmann verstand es bei allem Ernst des Themas, locker durch die Veranstaltung zu führen. So wurde es für alle Teilnehmenden ein spannender Abend.
Zunächst erklärten die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Religionen theoretische Standpunkte ihrer Religion zu Tod und Sterben. Anschließend wurden Bestattungs- und Erinnerungskulturen dargestellt. Dabei kamen Fragen auf wie: Was ist die Hölle, was das Paradies? Was verstehen wir unter Ewigkeit? Gibt es Barmherzigkeit, wann hört sie auf? Gibt es eine Seele?
Es stellte sich heraus, dass es Gemeinsamkeiten sowie auch Unterschiede der bei dieser Podiumsdiskussion vertretenen Religionen in Bezug auf Tod und Sterben gibt. Alle vertretenen Religionen gehen von der Existenz einer unsterblichen Seele aus. Was die Seele des Verstorbenen oder der Verstorbenen nach dem Tod erfährt, dazu unterscheiden sich die Auffassungen.
Gibt es eine Hölle, und wie sieht diese aus? Das war eine der Fragen, zu der die vertretenen Religionen unterschiedlicher Auffassung sind. So wurde auch die Frage aus dem Publikum, ob Diktatoren wie Hitler und Putin in die Hölle kommen, unterschiedlich beantwortet. Im Islam muss ein Mensch sich schon zu Lebzeiten um ein gutes Leben bemühen, um nach dem Tod ins Paradies zu kommen. Die evangelische Kirche betont Rechtfertigung und Barmherzigkeit Gottes. Nach Auffassung der katholischen Kirche muss ein Christ, eine Christin um Vergebung bitten, damit er oder sie Gnade erfahren kann.
Im Unterschied zu der bekannten Vorstellung von Trauer und Verlust verstehen die Baha’í den Tod als ein freudiges Ereignis, weil dadurch die oder der Verstorbene Gott näherkommt.
Zum Abschluss der Veranstaltung machte das Publikum mit sehr vielen interessierten Wortmeldungen von der Möglichkeit Gebrauch, Fragen zu stellen.